Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen,

in den letzten Jahren ist durch die Einführung der ENETS Guideline bzw. der deutschen Leitlinie und der neuen WHO-Klassifikation die Diagnose und Therapie der neuroendokrinen gastrointestinalen Tumoren (NET) stetig optimiert worden.

Nachdem in den vorangegangenen, von uns organisierten Symposien, das Management der „frühen“ neuroendokrinen Neoplasien, das oftmals uneinheitlich war, besprochen und diskutiert und Vorschläge zum diagnostischen und therapeutischen Vorgehen interdisziplinär erarbeitet wurden, ist es das Ziel dieses Symposiums, auf besondere Zielproteine neuroendokriner Neoplasien als Basis für innovative multimodale Therapien einzugehen.

In den letzten 30 Jahren waren Somatostatinanaloga und Somatostatinrezeptoren modellhafte Wegbereiter für zielgerichtete medikamentöse und nuklearmedizinische Therapieansätze. Der personalisierte, sog. theranostische nuklearmedizinische Behandlungsansatz wird nun durch die Entwicklung von Somatostatinrezeptor-Antagonisten weiterentwickelt. Gastrin-, GLP-1, GIP- sowie Cholecystokinin-Rezeptoren sind weitere, vielversprechende Zielproteine für radionuklidmarkierte Agonisten und Antagonisten.

Mit den Checkpoint-Inhibitoren steht nun möglicherweise eine neue Medikamentengruppe, für schnell proliferierende neuroendokrine Neoplasien (v.a. mit Mikrosatelliteninstabilität/MSI-H und Mismatch Repair-Defizit/dMMR), vor der Tür.

Neue medikamentöse sowie innovative und bewährte Radioliganden-Therapieansätze wollen wir auf der Basis unterschiedlicher neuroendokriner Histologien, Genprofile sowie der Metastasenlokalisation hinsichtlich ihrer Eignung für sequentielle und multimodale Therapiestrategien mit Ihnen diskutieren.

Wir hoffen, dass die Themen und Diskussionen der Vorträge zu Kristallisationspunkten künftiger Definitionen, Klassifikationen und Behandlungen werden, die sich mit den Fortschritten messen können, welche auf dem Gebiet der gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Neoplasien bereits erreicht wurden.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und die gemeinsame Diskussion.

Ihre

Prof. Dr. Hans Scherübl
Prof. Dr. Richard P. Baum
Prof. Dr. Günter Klöppel